Bier nach der Champagnermethode

Bier nach der Champagnermethode

Alois Rathgeb
Bier nach der Champagnermethode wird durch eine zweite Gärung in Flaschen hergestellt, bei der Zucker und Hefe hinzugefügt werden. Nach dem Rütteln und Degorgieren wird das Bier mit einer Zuckerlösung versetzt und verkorkt, was eine feinperlige Kohlensäure und ein komplexes Aroma erzeugt.

Bier, das nach der Champagnermethode gebraut wird, durchläuft einen speziellen Herstellungsprozess, der auch als “Méthode Champenoise” bekannt ist. Dieser Prozess verleiht dem Bier eine feinperlige Kohlensäure und ein komplexes Aroma, ähnlich wie bei Champagner. Zunächst wird das Bier ganz normal gebraut. Getreide wird gemälzt, gemaischt und gekocht, wobei Hopfen hinzugefügt wird, um Bitterkeit und Aroma zu erzeugen. Nach dem Kochen wird die Würze abgekühlt und Hefe hinzugefügt, um die Hauptgärung zu starten. Dabei wird der Zucker in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt.

Der entscheidende Unterschied liegt in den folgenden Schritten. Das Bier wird in Flaschen abgefüllt, bevor die erste Gärung vollständig abgeschlossen ist. Eine kleine Menge Zucker und frische Hefe wird zu jeder Flasche hinzugefügt, um eine zweite Gärung zu initiieren. Die Flaschen werden verschlossen und für mehrere Wochen bis Monate gelagert, während dieser Zeit findet eine langsame Gärung statt, bei der zusätzliche Kohlensäure und Aromen entstehen.

Nach der zweiten Gärung in der Flasche beginnt der Prozess des Rüttelns. Die Flaschen werden schrittweise auf den Kopf gestellt und täglich gedreht, um die Hefe in den Flaschenhals zu bewegen. Dieser Prozess kann manuell oder maschinell durchgeführt werden. Anschließend erfolgt das Degorgieren, bei dem der Flaschenhals eingefroren wird, um die Hefe zu einem Eispfropfen zu binden, der dann entfernt wird, sodass das Bier klar bleibt.

Zuletzt wird eine Mischung aus Zucker und Bier (oder Wein) hinzugefügt, um den gewünschten Süßegrad und die Füllmenge wiederherzustellen. Die Flaschen werden mit Champagnerkorken verschlossen und mit Drahtbügeln gesichert. Das Bier wird dann für eine weitere Reifung gelagert, um die Aromen weiter zu entwickeln. Das Endprodukt ist ein Bier mit einer feinen, anhaltenden Perlage und einem komplexen Geschmacksprofil, das durch die lange Reifung und die zweite Gärung in der Flasche entsteht. Dieses Verfahren ist arbeitsintensiv und zeitaufwendig, was das Bier zu einem besonderen und oft exklusiven Produkt macht.

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